Mittwoch, 4. Mai 2011

TAIWAN: Der siebte Tag - Freizeit in Tainan - Mittwoch, 4. Mai 2011










Eigentlich ein bisschen verrückt, aber das war absichtlich so geplant. Nach dem Konzert in Taichung fuhren wir nämlich in der Nacht noch zurück nach Tainan in unser geliebtes Tayih Landis Hotel, um dort die letzte Nacht zu verbringen. Ankunft war um 0:30 Uhr und dann hatten alle wirklich genügend Zeit, um auszuschlafen und sich für den Tag zu rüsten, der vielfältige Besichtigungen in Tainan vorsah. Wecken war erst für 8.30 Uhr angesagt, dann Frühstück ab 9.15 Uhr und schließlich um 10.00 Uhr das Verladen. Um 10.30 Uhr waren alle Koffer verladen und es gab das große Abschiedsständchen in der Hotel-Lobby, wo auch das Benefizkonzert bereits statt gefunden hatte. Ein großes Lob an das Hotel-Personal und an die Chefin, die es sich nicht nehmen ließ, die Domspatzen persönlich zu verabschieden und es galt, ein Geburtstagskind zu feiern. Jonas Meier wurde zu seinem 12. Geburtstag herzlich gratuliert. Dann stand ein Kurztrip zu einem Tempel in Tainan auf dem Programm und anschließend wiederum ein ausgiebiges japanisches Mittagessen. Dabei ist es immer ein Gratwanderung, alle Geschmäcker und Wünsche zu erfüllen. Der Veranstalter verwendet jede Mühe, um uns die besten Köstlichkeiten des Landes in den führenden Restaurants anzubieten. Das Restaurant am Mittag hatte z.B. eine Michelin-Auszeichnung. Und für viele Sänger ist es einfach ungewohnt, neugierig zu sein, auch fremdländische Speisen zu probieren (Die McDonaldisierung ist schon ziemlich weit vorangeschritten...). Aber dennoch haben wir alle satt bekommen. Und dann hieß es "Auf zu den TenDrums", aber es waren dann nicht 10 Trommler, sondern "nur" sieben. Der Name kommt aber nicht von der Zahl "ten", sondern vom Gründer des Ensembles, der TEN heißt. Zunächst wurden wir durch ein Gelände einer früheren Zuckerfabrik geführt (unsere ehemalige Nachbarschaft ließ grüßen, hier steht im übrigen noch der hohe Turm), fuhren eine kürzere Strecke mit der Zuckerrübenbahn, einmal vor und einmal zurück und genossen dabei "Eis am Stil". Dann durften wir selbst uns als Drummer probieren, Knaben und Männer getrennt, da war aber was los und als ehemaliger Trommler beim Heeresmusikkorps IV war Domkapellmeister Büchner seinen Männerstimmen immer eine Nasenlänge voraus. Auch Herr Liebl saß am Schlagwerk, hatte er doch noch an der Kirchenmusikschule während des Studiums den Schlagzeugunterricht genossen. Dann gab es die große Show der TenDrums, die wirklich sehr beeindruckend war. 30 Minuten Trommeln ohne Unterlass. Anschließend fuhren wir zu unserem letzten Besichtigungs punkt, dem fort Provintia, das von der Washington Post zu den 10 wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Welt gezählt wird, denn dieses Fort steht auf den Fundamenten der Festung von 1653, die den Niederländern als Verwaltungssitz diente. Das Fort diente nach Vertreibung der Holländer den Taiwanesen als Sitz (1662 für Jheng Chenggong). Und dann wieder eine Überraschung, Abendessen in einem Restaurant mit japanischen Köstlichkeiten aus Meeresfrüchten und -tieren. Hier die ungefähre Reihenfolge der Gerichte
1.) Appetizer: drei verschiedene Arten von Fisch (Lobster etc.)
2.) Suppe, im Geschmack an einer Spargelcreme-Suppe
3.) Fisch
4.) Prann (?)
5.) Sushi in drei verschiedenen Variationen
6.) Schweinerippchen
7.) Seafood Ablone (?)
8.) Fried Chicken
9.) Fischsuppe mit Muscheln und Tofu
10.) Guave
11.) Eis am Stiel
12.) Melone, Apfel

Da blieb keiner hungrig und als weitere Überraschung konnten sich die Männerstimmen massieren lassen, um etwaige Verspannungen zu lockern. Die Frau von Reiseleiter Roger Hong und ihre Kollegin boten all ihre Kunst auf, um die Wünsche der Männerherzen zu erfüllen.

Doch dann hieß es um 19.15 Uhr endgültig Abschied nehmen von Tainan, wo wir nun 7 Tage zu Gast waren, um unser nächstes Nachtquartier in Taichung zu erreichen.
Um 21.15 Uhr waren wir dann im Howard Prince Hotel in Taichung, das zwei Häuser umfasst. Dort hatten unsere Gastgeber noch eine besondere Überraschung für unser Geburtstagskind bereitet: Jonas Meier bekam eine Geburtstagstorte und der Chor gratulierte nochmals mit "Zum Geburtstag viel Glück!"

Später am Abend lud der Domkapellmeister die Männerstimmen noch auf einen Umtrunk ein, um die Mitte der Reise ein wenig zu feiern, während für die Knabenstimmen um 22.30 Uhr es hieß "Licht aus".

Dank an dieser Stelle auch an das gesamte Team mit Domkapellmeister Roland Büchner an der Spitze, der zum richtigen Zeitpunkt unseren großen und kleinen Sänger auch die richtigen Worte der Ermutigung und Besinnung mitgibt, denn manchmal ist es nicht ganz einfach, allen Wünschen gerecht zu werden. Chorpräfekt Dominik Lindinger und Chortheologe Christian Hambsch arbeiten in der Betreuung der Knabenstimmen bestens zusammen und sind stets bemüht, auch für die Buben jede Stunde der Reise zum Erlebnis werden zu lassen. Unterstützt werden sie dabei von Präfektin Christine Eckert, die darüber hinaus mit eindrucksvollen Bildern nicht nur diesen Blog bereichert, sondern die gesamte Reise dokumentiert. Chorleiter Karl-Heinz Liebl, der alte Hase, war ja als Chorleiter bereits 1991 mit Georg Ratzinger in Taiwan und gab einige Jahre später auch schon Workshops im Land der 1000 Überraschungen. Er gibt wichtige Tipps, damit auch nichts übersehen wird. Chormanager Christof Hartmann versucht, die verschiedenen Wünsche der Gastgeber mit den Möglichkeiten der Domspatzen in Übereinstimmung zu bringen, was meistens gelingt.

Im übrigen: Das sagten einige Männerstimmen:
S.S. Die Leute sind sehr freundlich und zuvorkommend. Die Zeitumstellung haben wir zwischenzeitlich überstanden. Land und Leute sind ungeheuer interessant.
D.L.: Viele schöne neue Eindrücke sowohl visueller als auch kulinarischer Art. Es ist völlig ungewohnt, Autogramme schreiben zu dürfen und stets fotografiert zu werden.
N.N.: Daheim sind wir halt nur die Domspatzen, also nichts außerordentlich Besonderes, und hier geht es nach dem Konzert zu wie bei Tokio Hotel.

1 Kommentar:

  1. Liebe Domspatzen, liebes Blog-Team,

    heut war ja mal wieder richtig was los bei euch, Langeweile kommt da bestimmt nicht auf. Wir sind ja schon von den Fotos so sehr beeindruckt, wie muss es euch ergehen, wo ihr das alles erleben dürft. Da kommt bei uns schon ein bißchen Fernweh auf, zumal es bei uns bibberkalt ist. Haut weiter auf die Pauke, so wie heut und schickt uns ganz, ganz viele Fotos.

    Liebe Grüße aus der fernen Heimat sendet euch

    Familie Prebeck

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